Tag 7: Pause in Marrakesch

Heute war Rallyepause und Hui, Wäller und Allemol durften auf dem Hotelparkplatz ruhen. Unser Parkplatzwächter ist stolz wie Oskar, daß er auf diese tollen Kisten aufpassen darf. Der Break war aber auch einfach nötig nach 3.500km und der Ankunft im 6. Land unserer Rallye. Nach einem ausgiebigen Frühstück in der schönen Morgensonne, stählten wir unsere Rallyekörper bei 18 Grad im Hotelpool. Naja, wir waren die Einzigen im Wasser, aber für uns Wäller war das nach dem langen Winter einfach so warm wie in der heißen Badewanne? Die WiFi-Verbindung war ebenfalls Top, so daß wir auch heute Morgen höherwertige Bilder von Tag 6 hochladen konnten. Die viele Sonne hat vielleicht gut getan: Wärme, Wärme, Wärme – Balsam für die Seele und der Vitamin D Mangel ist ausgeglichen. Unser Schreinermeister Windhagen nutzte die Zeit, um die Schubladen in unseren Hotelzimmern neu zu justieren: Ich kannet net sehn… Danach ging es mit dem Taxi in das Zentrum der über 1.000 Jahre alten Berberstadt.

Auf dem Djemaa el Fna, dem zentralen Souk, gingen wir auf Sight-Seeing und Shopping-Tour. Hier gab es einfach alles: Lederwaren, Gewürze, Teppiche, Holzwaren, Früchte und viele, viele Dinge mehr.

In den abgedunkelten Gängen konnte man sich leicht verlaufen, aber wir haben uns alle wiedergefunden. Lag auch einfach an der frischlingsgrünen Teamkleidung, die wir nur zum Schlafen ablegen. Auf diesem Markt, so sagt man, verfallen alle Menschen in einen ewigen Trubel. Die Magie der Trommler und Gaukler, Wahrsager und Schamanen… Der Lärm, der Rauch der Essensfeuer und die fremden Gerüche taten ihr Übriges dazu, um auch uns zu verzaubern. Natürlich kamen wir auch nicht an den Schlangenbeschwörern vorbei, ohne intensive Freundschaft mit den netten Kobras zu schließen.

Gerade in den Abendstunden erzeugten die spärlichen Gaslämpchen, Kerzen, Feuern und allerlei bunten Lichter eine ganz besondere Atmosphäre. Wo wir Europäer abends vor dem Fernseher liegen, zieht es die Marokkaner abends auf den Souk, um bei allen möglichen Spielen ihr Glück zu versuchen und den fantastischen Darbietungen Ihrer Landsleute zuzuschauen. Abendessen gab es für uns ebenfalls auf dem Souk. Scharfe Soßen, Fladenbrot, Spieße mit allen möglichen Fleischarten, Gemüse, Fisch, spannende Teigtaschen mit Überraschungen.

Ok, an der Hygiene darf man sich nicht stören, aber geschmeckt hat es einfach toll! Wir genossen diesen lokalen Festschmaus in vollen Zügen, denn bei der Rallye gilt: Esse, wenn es die Möglichkeit dazugibt. Zum Nchtisch gab es ausreichend marokkanischen Whiskey! Zwischenzeitlich haben wir auch herausgefunden, was die zweite Schriftart auf den Autobahnschildern neben den arabischen Schriftzeichen war: Berberschrift der Touareg, die erstmalig im 14. Jahrhundert von Ibn Khaldoun in arabischer Schrift niedergelegt wurde. Nach der gemeinsamen Tourenplanung über das Atlasgebirge ging es am Abend früh ins Bett, denn morgen steht wieder eine anspruchsvolle Rallyeetappe vor uns. Gute Nacht!