UA1: MISSION ERFOLGREICH!

Mission erfolgreich: Hilfsgüter an der UA-Grenze abgeliefert und 10 Kriegsflüchtlinge mit zurückgenommen!

Gestern Vormittag erreichten wir die ukrainische Grenze im Großraum Przemyśl/PL. Wir riefen unseren Kontaktmann an und er holte uns an unserem Standort ab. Von dort begleitete er uns zu einem nahegelegenen Bauernhof, wo wir die mitgebrachten Hilfsgüter (darunter allein 3 Paletten mit Medikamenten und Verbandsmitteln) ausluden, um sie für den direkten Weitertransport in die Ukraine bereitzustellen.

Anschließend ging es weiter in den kleinen Grenzort Medyka. Unsere Übersetzerin Tatjana fragte einen alten Mann auf der Straße, wo die sinnvollste Möglichkeit wäre, Flüchtlinge für den Transfer nach Deutschland aufzunehmen. Er wies uns den Weg zur örtlichen Sporthalle. Der Zufahrtsbereich zur Halle wurde durch die lokale Polizei kontrolliert.  Nach einem kurzen Gespräch durften wir mit unserer kleinen Flotte auf das Gelände fahren.  Tatjana ging zuerst alleine in die Halle und sprach einige Frauen an. Sogleich gab es mehr Mitreisewillige als wir Sitzplätze hatten. Eine Mitarbeiterin der Lagerleitung fragte, ob wir eine Hochschwangere mit zwei Kindern (18 Monate und 5 Jahre) mitnehmen könnten. Die junge Frau sei schon einige Zeit im Lager, aber aufgrund der Tatsache, dass sie kurz vor der Geburt stand, wollte sie niemand mitnehmen. Hier haben wir sofort JA gesagt. Nun ging es darum, die anderen Sitzplätze zu vergeben. Wie wählt man in so einer Situation aus? Insgesamt entschieden wir uns für die Mitnahme von 5 Müttern mit ihren 5 Kindern im Alter von 1- 6 Jahren. Beim Betreten der Halle, die mit mehr als 400 Liegen belegt war, stockte uns der Atem und wir mussten allesamt unseren Emotionen freien Lauf lassen. Die Eindrücke gingen einem tief ins Mark.

Wir sammelten das Gepäck und unsere neuen Mitfahrer und konnten bereits gegen 13:00 Uhr wieder in Richtung Deutschland aufbrechen. Bei der Kreuzung Ortsausfahrt Medyka auf die DK28 sahen wir aufsteigende Rauchsäulen in der Ferne – das Ergebnis russischer Raketenangriffe auf die Westukraine? Es galt, erst einmal ein wenig Distanz zur Grenze zu schaffen. Nach 200 km Fahrt stoppten wir bei einem McDonald‘s, um hier mit den Frauen und ihren Kindern unter ganz normalen Bedingungen zu essen. Danach ging es weiter. Gegen 5:00 Uhr morgens erreichten wir Hachenburg. Dort gaben wir unsere hochschwangere Mitfahrerin und ihre beiden Kinder erst einmal in die Obhut von Christina und ihren Kindern, bevor sie später noch weiter zu Freunden nach Köln reisen wollten. Von Hachenburg aus ging es für die übrigen Flüchtlinge weiter zu einem großen gemeinsamen Frühstück nach Ransbach-Baumbach – ein dickes DANKESCHÖN an Tanja & Trixi für den tollen Empfang! Gegen 7:30 Uhr fuhren wir weiter zum örtlichen Rathaus. Dort standen die Gastfamilien mit Bürgermeister Michael Merz bereit, um die Flüchtlinge zu aufzunehmen. Wir verluden das Gepäck und verabschiedeten uns von unseren Gästen – die Dankbarkeit war überwältigend.

36 bewegende Stunden mit mehr als 2.500 km Fahrstrecke lagen nun hinter uns. Davon fast 26 Stunden am Lenkrad. Außerdem Fahrzeugwechsel und Umladen wegen technischer Panne, Ausladen der Hilfsgüter vor Ort und Übernahme von 10 Kriegsflüchtlingen – wir waren müde, aber glücklich, dass wir unsere 10 Mitreisenden nun in Sicherheit wussten und wir wieder gesund & munter zuhause angekommen waren.

Nachdem wir schließlich wieder in Hachenburg angekommen waren, durften wir die Fahrzeugtanks noch einmal an der Bell-Oil Tankstelle auffüllen. Wir möchten uns ganz herzlich bei der Bellersheim Unternehmensgruppe für diese mega Unterstützung bedanken! Auch das Gewerbeforum Westerwald hat uns die Übernahme eines Teils der Treibstoffkosten zugesagt – ein herzliches DANKESCHÖN! Weitere Privatpersonen hatten uns kurz vor Abfahrt Geldbeträge zur Finanzierung des Treibstoffes und als Starthilfe für die Flüchtlinge zukommen lassen – auch hierfür ein superriesiges DANKESCHÖN! Und noch ein besonders herzliches DANKE an das Krüger Medienhaus für die schnelle Bereitstellung der Aufkleber zur Kennzeichnung unserer Fahrzeuge als Helfer im Einsatz für die Ukraine. Ein mega dickes DANKE geht an unsere beiden Mitfahrer Thommy Kuch und Axel Pütz mit ihrem Vito sowie an unsere Übersetzerin Tatjana: Ihr seid einfach spitze und nur dank eurer Hilfe wurde unsere Mission zu einer erfolgreichen Mission, so dass 10 Menschen heute Abend das erste Mal seit Tagen in einem richtigen Bett schlafen und so hoffentlich ein wenig Kraft schöpfen können.