11.05.2014 Von Corum nach Tokat – Staub fressen!

Heute klingelt mal kein Wecker – ausschlafen ist angesagt. Zumindest so gut wie es geht, denn auf einem Platz mit 666 Rallyeteilnehmern ist es mit der Ruhe nicht weit her. Aber sei’s drum. Gut gelaunt starten wir gegen 8.00 Uhr in den Tag. Markus G bereitet uns ein super Frühstück. Es gibt Eier mit südtiroler Speck – einer Beute, die wir am 2. Rallyetag verbucht haben. Zur Krönung gibt es heute mal einen Filterkaffee – In den letzten Tagen haben wir uns mit Instantkaffee wachgehalten.

Für den Vormittag ist kein Programm vorgesehen und so schwärmen Stefan und Markus W aus und erkunden die Stadt Corum. Die anderen bleiben im Lager und kümmern sich um den Fuhrpark oder schreiben neue Berichte für die Zuhausegebliebenen.

Um 12.00 Uhr heißt es dann Start frei für die nächste Offroad-Etappe. Zunächst hat sich das freundliche Organisationskomitee einen Spaß überlegt und bringt den Stadtverkehr zum Errliegen, indem man alle Autos hin und her durch die City leitet. Die Einwohner nehmen es mit Humor und winken uns zu.

Die Strecke führt uns ins Gebirge. Über Schotter und Geröll jagen wir unsere Schwedenpanzer über die Pisten. Heute ist die Staubentwicklung enorm und die Sicht teils schlimmer als im dichtesten Westerwaldnebel. Mehr als 30 m sind Luxus. Zum Glück haben wir Funk und so gibt der erste Wagen Kommandos an die nachfolgenden. Hier ein kleiner Auszug aus dem Funkverkehr: „Scharf rechts, dahinter frei“ – „Check“ – „Schlagloch rechts, links halten“ – „check“ – „Anderes Team voraus – wir ziehen links vorbei“ – „Check“ – „Allemol für Wäller – Wir sehen nichts, langsam!“ …

Nach 2 Stunden erreichen wir ein Dorf in dem alle Rallyeteilnehmer herzlich begrüßt werden. Es wird ein leckeres Fladenbrot mit Spinat und Getränken gereicht. Der Bürgermeister und der Konsul begrüßen uns und erklären uns, dass wir lebenslänglich willkommen sind.

Allerdings fordert auch heute die Streckenführung ihre Opfer. Ein VW-Bus liegt auf der Seite – bei anderen Teams zerlegt sich das Getriebe oder brechen die Aufhängungen. Überall entlang der Strecke empfangen uns die Menschen sehr sehr freundlich. Alle winken, Kinder kommen an die Autos und freuen sich über unsere kleinen Präsente. Die Armut ist allgegenwärtig, aber auch das Glück der Menschen. Jeder strahlt und freut sich, wenn wir uns auf einen kleinen Plausch einlassen.

Entlang der Strecke gibt es heute wieder zahlreiche Aufgaben zu erledigen. Diese sind immer mit besonderen Orten oder Ereignissen verbunden. Eine gute Idee des freundlichen Organisationskomitees, denn so lernt man Land und Leute noch besser kennen.

Am Abend erreichen wir im Dunkeln die Stadt Tokat, die eine beeindruckende Geschichte samt tollen Bauwerken bietet. Da die Camp-Möglichkeiten begrenzt sind, gönnen wir uns ein 2-Sterne-Hotel, duschen schnell den Rallye-Staub ab und nehmen ein köstliches türkisches Mahl ein. Ein wirklich schöner Tag geht zu Ende.

Um 24.00 Uhr heißt es heute „Nacht John-Boy“!

 

Ihr Lieben zu Hause, wir freuen uns tagtäglich über eure Botschaften und denken oft an euch. Bleibt uns treu, verfolgt unsere Berichte und GPS-Signale und drückt uns die Daumen, damit wir von weiteren Pannen verschont bleiben.