Tag 12: Einreise Mauretanien

Gestern Abend hatte sich das Team „Desert Taxi“ (4x Mercedes ML – mattschwarz) zu uns gesellt und genoss mit uns bis in die frühen Morgenstunden frisch gezapftes Hachenburger Pils in der Wüste – die Füllung der Bottom-Up Gläser mit unserem 5l Beer Buddy ist einfach TOP gegen die trockene Wüstenluft. 

Nachdem wir unser Beduinencamp auf dem Parkplatz Tankstelle Barbas abgeschlagen hatten, 

ging es wieder auf die Wüstenstrasse Richtung mauretanische Grenze. Wüste, Wüste, Wüste – zur Linken handgemalte Schilder: Danger Mines. Nach ca. 100km entspannter Wüstenstraßenfahrt hatten wir die Grenze gegen 12:00 Uhr erreicht.

  

Nun hieß es, sich erstmal in Geduld zu üben. Die Ausreise aus Marokko war einfach faszinierend: 6 Checkpoints, immer wieder Pässe kontrollieren, dann Ausreisestempel holen, Autopapiere prüfen lassen. Im Zoll durften wir dann auch einmal komplett ausräumen. Die Zöllner räumten die Taschen aber wieder so toll ein, dass es ordentlicher als vorher war. Alleine in der Wäller-Dachbox waren 14x 5l Fässchen in grüner Wagenfarbe, die etwas für Nervosität sorgten, aber dann doch kein Problem für die Zöllner waren. Hier ein paar Bleistifte, dort grüne Frischlings-Shirts und alles lief wie geschmiert. Auch der Schnüffelhund, Marke Deutscher Schäferhund, hüpfte durch unsere Autos, aber die eingeschweißte Wäller Hausmacherwurst ist geruchsneutral. Gegen 13.30 hatten wir die Ausreise erfolgreich hinter uns gebracht und fuhren in das Niemandsland zwischen Westsahara und Mauretanien ein.

Die marokkanische Teerstraße endete plötzlich bei einem UN-Beobachtungsposten und dann ging es über den Sand- und Felsboden weiter Richtung Mauretanien.

  

Überall waren Autowracks zu sehen, bei denen alles Brauchbare ausgebaut war.

Das Niemandsland ist zollfrei und so werden hier viele Autos „zollfrei“ entsorgt bzw. stehengelassen, um Stück für Stück die Teile über die Grenze zu bringen. Die Strecke zum mauretanischen Grenzposten war abenteuerlich – keine Straße vorhanden – purer Fels und Sand. Unser einziges Non-Outback-Fahrzeug HUI betätigte sich im Straßenbau und schliff an einigen Stellen die Felskanten rund. Nur mit genauer Einweisung unseres Schreiners konnten größere Schäden vermieden werden. Am mauretanischen Grenzposten wurden wir gegen 14:00 Uhr mit Handschlag begrüßt. Die Hautfarbe der Menschen war schlagartig dunkler – Willkommen in Schwarzafrika!

Hier hieß es dann ebenfalls warten, warten, warten. Die Temperatur war mittlerweile auf 39 Grad angestiegen. Ein Rallyeteilnehmer eines anderen Teams vertrug die Hitze nicht oder hatte einfach zu wenig getrunken. Dehydrierung geht hier verdammt schnell. Ohnmachtsanfall, auf Fliesenboden im Visaoffice aufgeschlagen und Weitertransport ins nächste Krankenhaus… Wir nutzen die Zwangspause, um uns einen leckeren Bohnenkaffee auf unserem Gaskocher zuzubereiten, gaben medizinische Tipps an die einheimische Bevölkerung und verteilten Ibuprophen an zahnschmerzgeplagte Beduinen:      

Nach drei Stunden durften wir dann endlich weiterfahren und steuerten eine tolle große Sanddüne ca. 5km hinter der Grenze an. Wagenburg aufstellen, Tarp aufbauen und dann ging es erstmal hoch auf die Düne.

Der starke Wind verpasste uns ein 1A Peeling, die Autos waren im Nu eingesandet und das Abendessen wurde mit ordentlich Sand verfeinert. Zum Schutz hatten wir bei Ankunft an der Düne schnell unsere Turbane angelegt – ohne Mund und Ohrenschutz ist es sonst nicht machbar.

Der Sand kriecht aber trotzdem in jede Pore und Öffnung. Den Tag ließen wir bei einem absolut traumhaften Sternenhimmel und fast schon beunruhigender Wüstenstille ausklingen.