Tag 16: Mulamba – South Luangwa National Park

Der Sonnenaufgang lächelte heute von Mozambique auf unsere Dachzelte. Von Toris und Precious wurde uns ein leckeres Frühstück serviert während lustige Äffchen durch die Bäume turnten. Beim Morgencheck der Fahrzeuge stellten wir fest, dass mehrere Bogen-Halter der Dachträger von WÄLLER und ALLEMOL komplett gebrochen waren und einige bereits erste Risse zeigten.

Wir entschieden uns, vor der weiteren Fahrt im Dörfchen Mulumba eine Schlosserei zu finden. An der Hauptstraße schwärmten wir in verschiedene Richtungen aus, fragten die Polizisten am Checkpoint und gingen in die „Hintergassen“. Zügig fanden wir einen Trupp, der die Sachlage an den Fahrzeugen begutachtete.

Nachdem Pharma den letzten Preis verhandelt hat – Pauschal 800 Kwacha – , gingen die Schweißer voran und wir fuhren mit den beiden Fahrzeugen bergauf zwischen einigen Hütten hinterher. Am Workshop angekommen, einigten wir uns auf die konstruktiven Details: Schweißnähte über die Risse und gebrochenen Stellen, Innen-Verstärkung der Bögen mit 2x 16er Bewehrungseisen. Wir unterbauten die Dachzelte mit umliegenden Hölzern, demontierten nach und nach in festgelegter Reihenfolge die 12 Bogenhalter, der Bieger brachte die Verstärkungseisen in den gewünschten Radius. Dann wurde der Generator mit einem alten Rollladengurt gestartet und der Schweißer Moses legte los.

Während der Arbeiten gab es einen Arbeitsunfall bei den Frischlingen, aber die Platzwunde am Kopf wurde fachmännisch versorgt – einen Wäller Dickschädel bringt so schnell nichts aus der Bahn. Bereits nach 2,5 Stunden waren alle Halter demontiert, geschweißt und verstärkt und wieder eingebaut – die Jungs waren Top! Ob das ferritische Gefüge der Bogen-Halter nach dem kompletten Durchglühen und Schockabkühlen im Wassereimer noch die richtige Festigkeit und notwendige Duktilität aufweist bleibt abzuwarten…

Gegen 11:00 konnten wir unsere Fahrt auf der Great Eastern Road weiter fortsetzen. An der Brücke über den Luangwa weiter nördlich stoppte uns ein Militärposten. Aufgrund des Brückenzustands dürfen immer nur zwei Fahrzeuge gleichzeitig auf die Brücke. Die Brücke wird von den Chinesen neugebaut werden, während die Instandsetzung der Great Eastern Road mit EU-Mitteln finanziert wird.

Nach 3 Stunden Fahrtzeit passierten wir die Stadt Sinda. Die Strohhütten hatten sich überwiegend in Ziegelsteinbauten verwandelt. Überall waren kleinere Brennöfen aus Lehm für Ziegelsteine zu sehen. Die Straße benannten wir kurzfristig um in „Ziegelhütterweg“.

Gegen 16:15 erreichten wir die Stadt Chipata, nahe der Grenze zu Malawi. Hier bogen wir Richtung Mufwe ab. Die Dunkelheit brach wieder früh gegen 18:15 ein und nur Dank der Lightbars von Hella und der Reifen von Bellersheim konnten wir die weitestgehend zerstörte Straße und Offroadstrecke garniert mit schmalen Brücken sicher in der Dunkelheit der Nacht bewältigen.

Gegen 19:30 erreichten wir das Wildlife Camp am Luangwa River und konnten noch Stellplätze für unsere Fahrzeuge ergattern. Nach dem Abendessen und einigen Bieren mit Affenbegleitung ging es in die Schlafsäcke. Das Löwengebrüll im Busch ließ uns erahnen, dass hier nicht nur lustige Affen unterwegs sind…