Tag 17: Safari im South Luangwa National Park

Sonnenaufgang mit Hippo-Gebrüll und neugierigen Affen am Luangwa River. Schreiner war gerade am Kaffeekochen als ein Affe aus HUIs Kofferraum einen Moskitonetzsack klaute. Der Affe kletterte auf einen Baum, schaute seine Beute an – damit konnte er aber nun wirklich nichts anfangen und ließ die Beute wieder fallen. Lesson learnt: Immer die Fahrzeuge geschlossen halten!

An der Rezeption trafen wir uns mit Joe, einem Guide des Camps. Joe bekam den Ehrenplatz auf dem Beifahrersitz von WÄLLER, sprach ein paar Begrüßungsworte über Funk und dann ging es gegen 9:00 zum Entry-Gate am South Luangwa National Park – 10 km von unserem Zeltplatz entfernt. Hier wurden wir bereits von den ersten Elefanten begrüßt. Über spannende Offroadstrecken ging es zum Fluss und wir trafen die ersten Krokodile. Etwas größere Exemplare als die bei der Einbaumfahrt auf dem Kavango. Joe erzählte vom Nachbardorf, wo ein Mann vor Kurzem gefressen wurde. Das Krokodil wurde von den Dorfbewohnern erlegt und man fand aber nur einen Arm und ein Bein im Bauch. Seine Analyse: Krokodile teilen Ihre Beute brüderlich.

Immer wieder kreuzten die verschiedensten Antilopenarten, wie Impalas und Kudus, sowie Affen unseren Weg. Eine Hyäne begegnete uns ebenfalls. Wir hefteten uns gleich an ihre Fersen, verloren sie aber wieder aus den Augen. Querende Elefantenherden betrachteten die „light-green Animals“ HUI, WÄLLER und ALLEMOL sehr interessiert.

In den Wasserlöchern und im Fluss entdeckten wir immer wieder Hippo-Familien. Früher lebten in dem 9.000 km² großen Park auch ca. 8.000 Nashörner, aber die sind leider über die Jahre hinweg der Wilderei zum Opfer gefallen.

Plötzlich sah Joe Löwenspuren, denen wir folgten. Hinter einem Busch erkannten wir zwei Löwendamen. Um die beiden besser sehen zu können, legten wir die Untersetzung ein und es ging querfeldein in den Busch. Jetzt hieß es: Ja nicht festfahren! Unsere treuen Kammeraden HUI, WÄLLER und ALLEMOL ließen uns auch hier nicht im Stich und wir konnten die Löwen wunderbar aus der Nähe beobachten.

Vorbei an einer Wasserbüffelherde, Zebras und Giraffen ging es weiter durch den Busch. Joe erzählte uns auch über seinen Lebensalltag. Der Tourismus hat hier einige Arbeitsplätze geschaffen. Morgens fährt ein Minibus aus seinem 12 km entfernten Dorf zum Camp und abends wieder zurück. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Die Ziegel für sein Haus hat er selber gebrannt und dadurch eine einfache Behausung ohne Wasser und Strom geschaffen. Joe und seine Familie haben genug zu essen, sein Monatslohn beträgt ca. 150 USD und er ist mit seinem Leben und seinem Job sehr zufrieden.

Dann entdeckte Joe auch Leopardenspuren. Wieder hieß es Untersetzung rein und ab ins anspruchsvolle Gelände. Unter einem Baum sahen wir dann die Beute der großen Raubkatze liegen: ein halbangefressenes Impala. Rund 1,5 Stunden kreuzten wir in dem Gebiet, aber konnten den Leoparden nicht finden. Joe erklärte uns, dass der Leopard vermutlich einen Drink an einem der Wasserläufe nimmt.

Auf der weiteren Fahrt erklommen wir mit unserer Flotte eine Hügelkette und genossen bei untergehender Sonne einen tollen Blick über die Savanne. Auf dem Rückweg zum Camp überholten uns zwei Pick-Ups mit Personen auf der Ladefläche in atemberaubenden Tempo – laut brüllend und einige mit Kalaschnikow in der Hand. Das Ganze sah aus wie eine Rebellengruppe, aber Joe beruhigte uns: Nur Wilderer, die festgenommen worden sind und in die nahegelegenen Arrestzellen gebracht werden. Insgesamt legten wir heute 100km zurück und erreichten bei einbrechender Dunkelt gegen 18:20 wieder unser Camp und zwei Giraffen begrüßten uns an der Einfahrt. Im Camp überreichten wir neben dem Tageslohn Joe auch ein grünes T-Shirt und ernannten ihn zum Member of Honor unseres Teams für dieses tolle Tagestour durch den Busch. Thanks a lot, Joe!