Heute morgen ging es gegen 8:00 auf der Jamaka Farm los. Nach der Geländefahrt durch die Nacht sahen die Fahrzeuge schon aus, wie nach einigen Wochen Rallyefahrt. Am Office der Farm verabschiedeten wir uns von Manfred und sprachen auch noch kurz mit Wolf, der nach dem Tod seiner Frau hierin ausgewandert ist.
Nach ca. 25 km Off-Roadstrecke trafen wir wieder auf die asphaltierte Straße. Clanwilliams wurde durch Blechhütten angekündigt, aber in wesentlich besserem Zustand als die in den Townships von Kapstadt und: es gab eine Reihe Dixi-Toiletten für die sanitäre Versorgung.
Auf der Cape Namibia Route ging es zügig durch das Gebirge und immer wieder durch lang gezogene und karg bewachsene Ebenen Richtung Namibia. Der angehende Frühling zeigte sich mit bunt blühenden Pflanzen in kräftigem Orange, stark leuchtendem Gelb und blau. In Garies gab es den ersten Tankstopp. Nach kurzem Technikcheck ging es weiter.
An einer Baustelle lernten wir eine sehr interessante Art der einspurigen Verkehrsregulierung kennen. 3 Personen in Signalkleidung standen bei einem Stopp-Schild – nach ca. 10min Wartezeit wurde dieses Schild von Hand gedreht auf „Ry GO“ und wir bekamen freie Fahrt. Am Ende der Baustelle gab es den Gegenpart. Die Straße war an mehreren Stellen unterspült und weggebrochen.
Nach ca. 400 km nach dem Start am frühen Morgen erreichten wir gegen 14:00 die Grenze zu Namibia. Zunächst mussten wir aus Südafrika ausreisen: Immigration, dann Zoll, dann Polizei. Die Carnets wurden zügig bearbeitet.
Nach der Querung des Oranje River erreichten wir Namibia. Auf der namibischen Seite ging es dann erstmal zur Immigration Stempel für den Pass abholen, dann mussten wir einen pauschalen Mautbetrag für jedes Fahrzeug zahlen. Die Zollbehörden dort zeigten sich von ihrer charmantesten Seite und die Carnets wurden im Nu gestempelt. Hier gab es auch mit der verantwortlichen Zollbeamtin Hilmu ein tolles Gruppenbild vor der Röntgenhalle. Hilmu ließ es sich natürlich nicht nehmen, auch auf einem unserer Autos zu unterschreiben.
Gegen 16:30 konnten wir dann weiterfahren. Auf der asphaltierten Straße kamen wir gut voran, aber es hieß weiter „Kilometer fressen“, um den zeitlichen Rückstand etwas aufzuholen. Namibia empfing uns mit einer wüstenähnlichen Landschaft, schroffen Bergen und brauner Vegetation, aber mit besonderem Reiz.
Nach einem weiteren Tankstopp und einer Tagesetappe von ca. 750 km erreichten wir gegen 19:30 das Schützenhaus in Keetmannshoop. Als Unterkunft konnten wir noch zwei Hütten mit jeweils einem Bett bekommen. Darin passten auch noch zwei unserer Feldbetten. Die Fahrzeuge wollten wir davor parken, um die Dachzelte zu nutzen, aber plötzlich ließ sich der Wäller nicht mehr bewegen.
Erst nach 2 Stunden Fehleranalyse und Probieren verschiedener Lösungsansätze, konnte durch das Überbrücken des Starterrelais der Wäller am Ende wieder fahrbar gemacht werden. Ein langer Tag geht zu Ende und morgen heißt es erstmal wieder Gas, Gas Gas auf der linken Spur😊