Liebe Zuhause-Gebliebenen!
Lange haben wir euch auf neue Berichte warten lassen – so sorry dafür. Aber einerseits haben uns die letzten vier Tage der Rallye alles abverlangt und andererseits bestand nie die Möglichkeit, Bilder und Texte hochzuladen. In der Wüste war leider kein W-Lan-Kabel zu finden.
Aber jetzt geht’s weiter mit den Frischling-Storrys – und um es spannend zu halten, werden wir auch täglich nur einen Bericht online stellen. Nur zwei Dinge vorweg:
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we made it!! Ziel erreicht!!
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Es war mehr als nur spannend
Also zurück nach Haifa. Nachts – irgendwann zwischen 23.oo Uhr und 1.oo Uhr – verbreitet sich die Nachricht, dass die Fähre doch sehr früh anlegen wird. Es werden Transferbusse ab bestimmten Sammelstellen in Haifa gestellt, die bereits um 5.oo Uhr abfahren. Also mal wieder nix mit ausschlafen. Raus aus den Federn, Klamotten packen und ab zum Hafen. Dort liegt die Fähre und das Entladen geht viel schneller von Statten als das Beladen. Ab 6.oo können wir auf den Kahn und gegen 7.30 Uhr rollen bereits die ersten Rallye-Autos von Bord. Markus G., Det und Stephan haben einen super job beim Beladen gemacht, denn unsere Flotte kann als eines der ersten Teams wieder auf´s Festland. Es folgt eine strenge, aber sehr gut organisierte Bürokratie der israelischen Behörden inklusive einer Sprengstoff- und Drogen-Untersuchung. Nach etwa 30 Minuten erhalten wir bereits grünes Licht und ein neues Roadbook für Israel.
Wir sind froh, endlich wieder selbst ins Lenkrad beißen zu können. Das israelische Rallye-Komitee hat einen super job gemacht und so führt uns die Route heute zu (fast) allen highlights des Landes. Zunächst fhren wir zum höchsten Punkt Haifas und genießen einen grandiosen Ausblick; weiter geht’s nach Nazareth und zum Mount Tabor. Dieser Punkt der Route stellt für Det einen absoluten Höhepunkt dar. Unser Detz ist in bzw. um Montabaur aufgewachsen und nun steht er auf dem Hügel, der vor vielen hundert Jahren Paten für den Namen unserer Westerwälder Stadt war. Zudem erwartet uns auch hier eine tolle 360° Rundumsicht und einen wirklich schöne Kirche.
Weiter geht es an einigen Orten und Stellen vorbei, die man noch aus dem Religionsunterricht oder der Bibel kennt. Endlich ist auch das Wetter mal auf unserer Seite. Blauer Himmel, angenehme Temperaturen sorgen für Top-Laune im Team.
Unterwegs treffen wir am Wegesrand das National-Team Israels. Die beiden Damen bemängeln einen kapitalen Schaden an ihrem Chrysler: die Klima-Anlage ist defekt! Das ist natürlich dramatisch… Noch besser ist die Auflösung des Problems, die uns am Abend zugetragen wird: das Auto der Israelis hat überhaupt keine Klimaanlage… Frauen am Steuer…
Das Roadbook führt uns weiter durch das biblische Land, das uns tolle Panoramen beschert. Bis zum Jordan – aber noch nicht über den Jordan. An der Stelle, an der Johannes der Täufer früher seine weltbekannte und von Jesus besuchte Tauf-Filiale betrieb, wird das Rallye-Feld gesammelt. Es erfolgt eine offizielle Begrüßung und Ansprache. Danach ein weiteres hightlight: im Konvoi fahren wir eine ansonsten immer gesperrte Strecke Entlang des Jordan, der hier gleichzeitig auch die Grenze zu Jordanien darstellt. Durch dieses Niemandsland führt einen schmale und staubige Straße. Unmittelbar neben diesem Pfand erstrecken sich Minenfelder mit gigantischem Ausmaß. Uns beschleicht ein seltsames Gefühl, denn nur wenige Meter neben unseren Volvos herrscht absolute Lebensgefahr. Also nix riskieren und schön dem Führungsfahrzeug folgen. Das Ende dieser Schleichfahrt stellt das Tote Meer dar. Dieses liegt etwa 420m unter (!) dem Meeresspiegel und weißt einen immens hohen Salzgehalt auf. Auf dem Weg zum Camp, versuchen sich einige Teams im Off-Road fahren – die meisten scheitern und bleiben im feinen Sand stecken.
Nachdem wir unsere Schweden-Beauties abgestellt haben, packen wir die Badehose aus und stürzen uns ins kühle Nass. Wobei: wir stürzen uns eher auf das kühle Nass, denn sobald man die Füße hebt, schwebt man förmlich auf dem Wasser. Das macht tierisch Spaß. Zur Krönung gönnen wir uns eine Büx Hachenburger und machen ein Gruppenfoto mit dem „Wir hopfen nur das Beste“-Schriftzug.
Das Camp befindet sich Direkt an diesem Binnenmeer und dort lassen wir dann auch den Tag ausklingen. Ein wirklich schöner Tag geht zu ende und es heißt gegen 23.30 Uhr mal wieder „Nacht, John-Boy!“.